Verpaspelt

Der Endspurt in der Nix-für-Lemminge-Aktion Teil 1  steht bevor. Wenn ich jetzt nicht schnell wieder auf den Projektzug  aufspringe, dann mache ich meinen Mantel niemals fertig.  Wieder ziemlich beweglich, habe ich mir meine Nähteile zusammengesucht. Zugeschnitten war schon alles. Versuchsweise geheftet und anprobiert ergab: Es passt wohl.

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Das wären schöne Bänder, aber davon habe ich nicht genug

Bloß zum endgültigen Zusammennähen kann ich mich nicht entschließen. Und schuld sind die Paspeln.  Eigentlich wollte ich damit dezent im gleichen Blau bleiben, aber nun habe ich im Nähkontor schöne gestreifte Paspeln gefunden.

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So etwas wäre auch gut! Oder lieber alles in Rot? Das wird dann aber schnell Hauptmann von Köpenick.

Leider kann man Paspeln schlecht nachträglich einfügen oder entfernen.

Dabei lassen sich mit solchen Kontrasten tolle Effekte erzielen.

UnbenanntKimono, MetMuseum

Viele Maler bedienen sich der magischen Wirkung eines kleinen Streifens in kontrastierender Farbe. Alles leuchtet viel mehr.

Wer in Wolfsburg in der Ausstellung war, hat vielleicht die Kopie des kleinen roten Kasten und der Wollfäden gesehen, mit denen van Gogh Farbwirkungen probierte.

Quelle: Europe in Pictures

Er setzte Linien in Komplementärfarben oft ein.

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Ausschnitt: van Gogh, Stilleben mit Oleander

Was mache ich nun mit meinem Mantelprojekt? Ich muss mich entscheiden. Paspel soll sein, aber blau, gestreift, oder sonstwie? Wahrscheinlich gehe ich auf Nummer sicher und füge eventuelle Kontraste erst nachträglich hinzu.

Die schwarz-weiß gestreifte Paspel ist nun schon in ein Kissen verarbeitet.

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Den Stoff hatte sich ein zwölfjähriges Geburtstagskind im Onlineshop des Nähkontors ausgesucht. Solche Kissen nach Wahl verschenken wir schon ein ganze Weile mit Erfolg. Alle Stoffe und Paspeln (und die Idee mit den Paspeln) aus dem Nähkontor! Vielen Dank!

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Andere Nix-für-Lemminge-Näherinnen sind hier bei MamaMachtSachen zu finden.

8 Kommentare

  1. Hm, schwierig. Von hier aus würde ich sagen: das passt alles, und rosa wäre auch noch eine Möglichkeit. Ich glaube du solltest einfach loslegen. Ich bin mit meiner Helgolandjacke so zufrieden und hätte vorher nie gedacht, dass Altrosa und Türkis so gut zusammengeht. Und Wiebke hat doch gerade neue Maßstäbe in Sachen Muster- und Farbeneklektizismus gesetzt. Weil das nichts für die Straße wird, das auch noch zu Schuhen usw. passen muss, kann man sich mal richtig austoben.

  2. Auch wenn ich von Lucy als Eklektikerin bezeichnet werde, würde ich die gestreifte Paspel ganz zauberhaft finden. Generell sind Streifenpaspeln sowieso toll! Gibt es die vielleicht auch in Rot-weiß?
    Wenn ich gewusst hätte, dass man Wollreste für solche spannenden Effektversuche einsetzen kann! Jetzt ärgere ich mich schon wieder über all die in 50 Jahren entsorgten Fäden… (Glückwunsch übrigens nachträglich!)

    LG
    Wiebke

  3. Ich fände gestreift auch seeehr passend, schwarz vielleicht noch besser als rot. Das mit der Paspelierung ist eine tolle Idee, sollte man wirklich viel öfter machen. Leider vergesse ich sowas immer und kann gerade mal an Borten denken. Die Ausstellung in Wolfsburg hätte mich sehr interessiert… schade, das ist einfach zu weit weg.
    Liebe Grüße und nur Mut mit den Paspeln – das wird toll,
    Nastjusha

  4. Nastjusha hat recht, man sollte wirklich viel öfter Paspeln verwenden. Aber wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, kannst Du ja immer noch eine ganz schmale Borte nachträglich aufnähen, das ist fast so gut wie eine Paspel .
    LG, Stefanie

  5. Die gestreifte Paspel im Eulenkissen ist aber auch hübsch!
    Wenn ich jetzt richtig gelesen habe willst du fertige Bänder verwenden? Möglich wäre ja auch welche selbst herzustellen.
    Aber was rede ich… bin so spät mit meinem Kommentar und wahrscheinlich hast du längst fertig gepaspelt.

    Liebe Grüße
    Immi

  6. again what learn! Deinen Exkurs über Van Gogh finde ich hochinteressant, habe ganz herzlichen Dank dafür (auch wenn dir das bei deinem Projekt bestimmt nicht groß hilft)

    :-)
    Lieben Gruß
    Ulrike

  7. […] “Du siehst aus wie ein Araber” war der Kommentar, als ich gestern morgen in die Küche kam. Ja genau! Das war der Sinn der Sache.   “From a far away place” hieß schließlich das Thema der Aktion “Nix für Lemminge“.  Bei mir sollte es ein Hausmantel sein, inspiriert von einem Kaftan. (Die Vorgeschichte hier Teil 1, Teil 2, Teil 3). […]

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