Stoffspielerei im Juli: Kettennähen

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Faden“ hatte Frifris als Motto für die Aktion „Stoffspielerei“ vorgeschlagen. Eigentlich noch enger „Fadengrafik“, aber nach einem komplett untauglichen Versuch in dieser Richtung war ich dann froh, dass das Oberthema allgemeiner gefasst war.

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Ich griff in meine Kiste, in der ich ausgefranste Stoffsäume und winzigkleine Stoffabschnitte sammle. Diese Fitzelchen und Fransen kann man mit der Nähmaschine  aneinandernähen, ähnlich wie hier bei der Deckenumrandung im letzten Jahr. Nur, dass diesmal kein Untergrund da ist, die Stückchen werden einfach hintereinander unter den Nähfuß geschoben.

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Eine kleine Stichlänge und mehrmaliges Herauf- und Herunternähen auf dem Strang sichert die Fäden. Allerdings franst danach alles stark weiter aus, das ist aber auch der Sinn der Sache. Man muss den Strang oft ausschütteln und abstreichen, um die losen Fäden zu entfernen. Am besten alles waschen, das habe ich aber noch nicht geschafft.

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Zu der Anfangsversion habe ich immer mehr Fäden hinzugefügt, die Kette wurde dichter und dichter. Fast gefällt mir das erste, lockerere Stadium besser:

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Aber wahrscheinlich seht ihr gar keinen Unterschied. Eine ganz dicht an dicht genähte und stark getrimmte Version ergäbe auch eine besondere Borte, die man sich passend zu einem Nähstück herstellen könnte.  Jedenfalls läßt sich hier noch viel experimentieren, auch mit anderen Materialien. Meine Kette besteht u.a. aus Socken, Polsterstoffen, Samt, Wolldeckenfransen und Stückchen von diesem famosen Mantel aus dem Hause Kreuzberger Nähte. Ich nehme ja an Nähkränzchen nur teil, um unter den Tischen zwischen den Füßen der anderen den Stoffabfall einzusammeln.

Nun bin ich ja mal gespannt, wer es trotz der Sommerhitze noch geschafft hat, etwas mit Fäden, vielleicht sogar eine Grafik, herzustellen. Bei Frifris findet ihr die Links zu denen, die mitgemacht haben. Vielen Dank für das Thema und die Sammlung, liebe Frifris!

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9 Kommentare

  1. Bei dir sieht sowas so gekonnt aus! Gar nicht wie aufgereihter Stoffabfall. Sehr hübsch. Damit es weniger herumfusselt, könnte man nur Socken und Jersey und andere nicht-fusselnde Materialien verwenden, aber solchen Ketten würde dann wahrscheinlich jedes Flair fehlen. Also besser nicht. Oder so eine Kette aus Mohairwolle? Ich fürchte, alles was ich versuchen würde, wäre „zu geplant“ und damit nicht so reizvoll.

  2. Liebe suschna, so schön, dass du wieder da bist!

    Das ist eine herrlich fluffige Kette geworden. (Oh, nein! Nie mehr den „Abfall“ beim Nähen gedankenlos wegwerfen…)
    Gerade die Materialmischung macht den schönen Effekt. Als Borte sicher gut auch für ein Chaneljäckchen denkbar (hm, vielleicht etwas zu erwartbar – aber so prinzipiell könnte ich mir das ebenfalls sehr gut auf Stoff aufgenäht vorstellen).
    Danke fürs Mitmachen, es ist immer wieder schön, welch unterschiedliche Dinge bei den Projekten herauskommen – immer wieder was für die Inspirationsliste.

  3. Du verwendest ja wirklich alles! Die Ketten sind sehr schön und passen gut zu dir. Eine Zeitlang habe ich die kleinen Reste auch gesammelt, wusste aber nicht wofür. Nun sind sie im Müll, aber es sammeln sich bestimmt mal bald neue…

  4. Morbide und filigran, das ist so schön.
    Und sehr typisch für deine Arbeiten.
    Es ist irgendwie auch gar nicht schlimm, wenn das im Laufe der Zeit einige Fasern verlieren sollte, die Kette hat ein Eigenleben.
    Mit dem richtigen Erklärungstäfelchen in einer Galerie würden das viele als Kunst anerkennen.

    (Und Himmel, man kann wirklich aus jedem „Abfall“ mit dem richtigen Auge etwas schönes schaffen- ich denke da nur an deine Keramikfundstücke….)

  5. Haha, ich wußte doch, dass mich deine Kette an irgendwas erinnert….
    Wunderschön ist die Kette geworden, und wenn sie ein bißchen lebt und mausert- umso schöner.

    LG
    Wiebke

  6. soooo schön, wieder von dir zu lesen, freu mich auf Dich, wenn ich wieder ein wenig Bakterienfreier bin, die ich mir aus London mitgebracht habe. LG

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